Umbau eines 6V-Batterierotors auf 12V und Richtungsanzeige

Nach dem Wechsel meines Vierkreisers fehlte mir das Schiebedach durch das ich beim Portabelbetrieb meinen Masten geschoben und mittels „Armstrong“-Rotor gedreht hatte. Also musste eine andere Lösung her... Da ich mal einen 6V-Rotor gekauft hatte, diente dieser zum Umbau auf 12V mit Richtungsanzeige. Wie bei meinem 50kg-Rotor habe ich als Stellungsgeber wieder ein 10-Gangpoti von Reichelt eingesetzt. Diesmal aber mit einem Widerstand von 1k (R1) um ein analoges Messinstrument mit 100µA zur Anzeige einzusetzen.Bei diesem habe ich dann einfach die Skala abgeschraubt, umgedreht,mit einem Edding die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen aufgezeichnet und wieder aufgeschraubt. Da sowieso nur eine kurze Yagi mit entsprechend großem Öffnungswinkel zum Einsatz kommen kann, spielt die gradgenaue Eichung keine Rolle. Der Rotor dreht mehr als 360° , dadurch verbietet sich der Einsatz einer Zahnradpaarung mit 4:3 Untersetzung um ein 270° Poti zu verwenden. Ich verwende hier 2 Kunststoffzahnräder von 80mm Durchmesser und einem Innendurchmesser von 10mm (Fa.Conrad). Beide Zahnräder werden auf 12mm Innendurchmesser aufgebohrt. Das Zahnrad für den Rotor bekommt eine seitliche Gewindebohrung M5 für eine Druckschraube zur Befestigung auf der Rotorwelle. Das zweite Zahnrad erhält eine Buchse mit 12mm Aussen- und 6,3mm Innendurchmesser für das 10-Gangpoti, mit einer M4 Gewindebohrung durch Bund und Buchse.

rueckseite Auf der Oberseite des Rotors wird mit 3 Schrauben M4x6 mm ein Blech( 1mm Alu, 10mm seitlich abgekantet) befestigt, welches das Poti mit dem Zahnrad trägt. Die Verkabelung des Potis und des Rotors erfolgt mit einem dünnen Steuerkabel 6 x 0,14mm. Ich habe es mit breitem Klebeband zur Zugentlastung am Rotor abgefangen.Das Kabel endet dann in einem 6 poligem XLR-Stecker.In diesen Stecker speise ich ebenfalls das DC-Kabel für die 12V Betriebsspannung ein (Pin6 Plus, Pin3 Minus). Als Gehäuse für Anzeige und Richtungstaster findet eine farbige „Euro-Box“ (Fa.Reichelt) Verwendung. Das vorhandene 100µA Instrument passte einigermassen in der Höhe in die Box. Rechts und links davon finden die beiden Richtungstasten ihren Platz. Man kann auch nur einen Taster mit Rechts-Links-Lage mit der entsprechenden Kontaktzahl verwenden. Bei meiner Schaltung mit 2 Tasten habe ich zur Verhinderung eines Kurzschlusses (Überlastung der Z-Diode) beim versehentlichen drücken beider Tasten noch eine 12V 5W KFZ-Sofitte in Reihe zur Z-Diode eingefügt.Die Z-Diode reduziert die Betriebsspannung des Rotormotors auf die erforderlichen 6V.Ein Widerstand an dieser Stelle geht nicht, weil der Anlaufstrom des Motors viel höher ist als der Betriebsstrom von 20mA und somit seine Betriebsspannung zusammenbricht.Das Poti am Mast dreht man in die Mitte und schraubt es im Zahnrad fest. Den Spindeltrimmer R3 (auch 1k) stellt man bei Nordrichtung der Antenne auf Mittenausschlag des 100µA-Instruments. Der in Reihe liegende Trimmer R3(22k) wird in Südrichtung (von Osten kommend) auf Vollausschlag abgeglichen. Die Speisespannung für die Potis wird mit einem 78L09 auf 9V stabilisiert. Die 100nF Kondensatoren am 78L09 verhindern eventuelle Schwingneigung und HF-Einstreuungen.

Hier unten die Schaltung...




und hier noch zwei Bilder zur Befestigung der Antenne



Viel Spass beim Umbau de Reinhard DL5ZA@WEB.DE

PS: Die Funkstörungen des Motor sind erheblich und erst mal nur mit dem Noiseblanker zu beseitigen. Zusätzliche Entstörmassnahmen werde ich noch testen, da man auf Grund des verklebten Gehäuses nicht an den Motor direkt heran kommt.