Umbau eines Rotors AR 303 u.ä. zur Verbesserung der Dreheigenschaften
Abgeschreckt durch die schlechten Dreheigenschaften dieses Rotortyps,
unter
anderem zum „Ligthhouse-Weekend 2003“ und zu diversen Contesten
mußte eine Verbesserung her.
Erste Variante ist eine Steuerung der Richtung mit Tasten und digitaler
Anzeige
der Richtung im Shack , die zweite Variante (siehe weiter unten) dann
eine
Richtungsvorwahl
mit Poti und automatischem Nachlauf des Rotors.
Ankopplung und Montage des Poti´s im Rotor
Die Wahl viel hierbei
auf ein Mehrgangpoti 10k(10
Umdrehungen)
wegen der Problematik des 270°-Drehwinkels normaler Potis. Bei
meiner Rotorausführung sind die Rohre von Mast und Antenne axial
versetzt.
Dadurch kommt man von unten an die Welle die die Antenne dreht. Diese
Welle
bekommt eine axiale Gewindebohrung M3 mit einer Tiefe von ca. 10mm.
Hier hinein
dreht man einen sechskantigen Abstandsbolzen mit M3 Außengewinde und
ca. 15mm Länge. Das Geberpoti drehte ich nun an einen Anschlag und von
dort aus dann 5 Umdrehungen zur Mittelstellung des Schleifers. In
dieser
Stellung wird es mit einem Z-förmigem 1mm starkem Blechwinkel an einer
Getriebeschraube des Rotors befestigt.(Siehe Bild ) Die Kopplung des
Geberpotis
mit der nun verlängerten Mastwelle erfolgt mittels passendem
Schrumpfschlauch,sicherheitshalber
noch einen Tropfen Sekundenkleber drangeben (aber bitte nicht das Poti
verkleben!).
Von dem 10-Gang-Poti wird nur eine Umdrehung genutzt. Die drei
Potianschlüsse
werden mit einem abgeschirmten Kabel nach untengeführt. Zur Anzeige
dient
ein digitales Voltmetermodul (DVM, z.B. die LDP-Serie von Reichelt) Es
bekommt
einen Nebenwiderstand R3(10k) paralell und einen Spindeltrimmer
R2(470k) in
Reihe. Ein Anschluß des DVM´s kommt dann an das Geberpoti
vom Mast(R1), der zweite Anschluß an den Schleifer eines weiteren
Spindeltrimmers
R4(10k) der mit seinen Außenanschlüssen ebenfalls an der oben
genannten 12V Spannung liegt.(sieheZeichnung) Das DVM benötigt eine
galvanischgetrennte
Betriebsspannung von 9V. Sie wird erzeugt mit einem DC/DC-Wandler
SIM1-1512
SIL4 (8,80€ bei Fa.Reichelt)Der Wandler wird mit 12V betrieben und gibt
sekundärseitig dann ca.9,9V raus.
Anzeigeschaltung
Als erstes habe ich den mechanischen Anschlag im Rotor
entfernt.
Den Rotor unten öffnen (4 Schrauben in den Ecken) die U-förmigen
Schellen für den Mast entfernen.Jetzt alles zusammen nach unten raus
ziehen(vorher den Gummiüberwurf abziehen).Nun den am Zahnrad
angeschweißten
Anschlag so abbrechen, daß die Kopplung mit der Welle erhalten bleibt
und die beiden Bolzen auf dem zweiten Zahnrad beim drehen nicht mehr
behindert
werden. Alles wieder zusammensetzen und verschrauben. Der Rotor wird
nach
Norden gefahren. Der Spindeltrimmer (R4) im Steuergerät wird
auf
„000“ in der Anzeige abgeglichen. Jetzt betätigt man
den Taster„Rechts“der Rotor muß sich jetzt über
Osten nach Süden und Westen nach Norden drehn. Wenn nicht, dann die
Motoranschlüsse1
und 2 umpolen. Die Anzeige muß sich dabei nach „360“
hinbewegen. Wenn nicht, dann ist das DVM falsch gepolt.
Steht
der Rotor dann wieder im Norden, wird mit dem Widerstand R2 „360“
eingestellt. Jetzt kann man den Rotor mal mit dem „Links“
Taster nach Süden und weiter über Osten nach Norden laufen
lassen,es muß sich dann auch wieder „000“ in der
Anzeige einstellen.
Schaltung der Antriebssteuerung
Aufbau des Steuergerätes:
Der Motor im Steuergerät wird entfernt. Er kann als
Ersatzteil
dienen für den baugleichen im Rotor.
Der Trafo wird aus dem Steuergerät entnommen und in ein TEKO 022
Gehäuse
(Fa.Reichelt) eingebaut und fest an der 230V Zuleitung mittels einer
"Rekordersteckdose"
angeschlossen und gut isoliert. Das DVM und die beiden Taster "Links"
und "Rechts" werden in die Frontplatte eingesetzt. Der
Trafo
des Steuergerätes liefert 2x22V mit Mittelanzapfung. Mit einer
Zweiweggleichrichtung
und Siebung mit einem 220µF-Elko wird daraus dann die Rohspannung für
den 7812-Regler bereitgestellt. Der 7812 wird an einem Trafobolzen
angeschraubt
und "freiluftverdrahtet". Der Rotormotor hat ebenfalls eine
Mittelanzapfung.
Er ist mit einem dreiadrigen Kabel am Steuerteil angeschlossen. Die
Ader(Klemme3)die
an der Mittelanzapfung liegt kommt an die Mittelanzapfung des Trafos
des
Steuergerätes.
Die beiden anderen Adern (Klemmen 1+2) jeweils an den Kondensator
100µF
50V und an die „Rechts“- und „Links“
-Taster.Die andere Seite der Tasterkontakte geht an die beiden
äußeren Trafoanschlüsse
22V(siehe Zeichnung).Die Kabel zum Rotor (Motor und Poti) werden auf
einen
6-poligen XLR-Stecker geführt. In der Rückwand des Gehäuses wird dann
die dazugehörige 6-polige
Buchse montiert und von dort aus weiter verdrahtet.
Achtung !!! Es gibt keinen
Anschlag
!
Wenn der Transceiver beim drehen langsam vom Tisch wandert sollte man
den
Finger vom Taster nehmen ;-))
Hier
nun die Änderung des Rotors auf Nachlaufbetrieb
Bei den ersten Versuchen mit nur einem
TDA2030 ergab sich ein "unsymmetrisches" Verhalten der Drehrichtungen,
in der einen Richtung war die Hysterese normal in der
anderen Richtung viel zu groß. In der Innenschaltung des TDA2030
ist wegen der Invertierung noch ein Transistor eingefügt der
dieses, hier unerwünschte, Verhalten bewirkt. Nun hat mein Sohn Martin
die Lösung des Problems gefunden.(Man schickt ihn ja nicht umsonst zum
Studium ;-))
Es kommen zwei TDA2030 zur Anwendung in der nachfolgenden Schaltung.
Die Kontakte der Relais
L und
R werden, analog zu den Tastern
"Links" und
"Rechts" in der Schaltung weiter
oben , dem entsprechenden Motoranschluß zugeordnet. Die
Umschaltschwelle am Eingang der TDA2030 ist ca. 15mV, daraus ergibt
sich
eine Hysterese im Drehwinkel von ca. ± 5°. Dieser Winkel ist zwar nicht
so berauschend, aber da sowieso nur kurze und damit "breite" Antennen
zum Einsatz kommen, durchaus akzeptabel. Die beiden Potis müssen
"gleichsinnig" angeschlossen werden. Wenn ihre Schleifer in der
gleichen Position stehen ist die Differenzspannung nahezu Null und
beide
Relais sind abgefallen. Wenn man jetzt das Wahlpoti in eine Richtung
stellt läuft der Rotor an und versucht das Mastpoti in die gleiche
Position wie das Wahlpoti zu bringen. Sollte dies nicht der Fall sein
sind die Kontakte
"L" und
"R" zu vertauschen. Beim ersten
Versuch also bitte den Rotor beobachten ob die gewünschte Richtung
eingeschlagen wird! Das Wahlpoti hat wie das Mastpoti 10 Umdrehungen
von Anschlag zu Anschlag und sollte, da nur 360° davon gebraucht
werden, einen mechanischen Anschlag bekommen.(Blechwinkel auf der Welle
und Anschlagschraube am Befestigungswinkel des Potis)
Hier ein Beispiel
für eine selbst gefertigte Windrose
Hier nochmal als PDF-Datei
Sie läßt sich entsprechend verkleinern,
ausdrucken und aufkleben.
Das wars, viel Spaß beim Umbau de
Reinhard DL5ZA
DL5ZA ät DARC.de